Pavese Festival - S. Stefano Belbo (CN)

Santo Stefano Belbo

“Während er sprach, sah ich den Gaminella, der auf der Höhe noch größer schien, ein Hügel wie ein Planet, und von hier erkannte ich Hochebenen, kleine Bäume und Sträßchen, die ich nie zuvor gesehen hatte. Eines Tages, dachte ich, müssen wir dort hinaufgehen. Auch das ist ein Teil der Welt.” (Der Mond und die Feuer). Anguilla, Held dieses Meisterwerks, hatte Santo Stefano Belbo verlassen, um eben jene Welt zu entdecken, die jedoch nie seine Unrast stillen oder sein Bedürfnis befriedigen konnte, ein Gefühl der Zugehörigkeit und Identität zurückzugewinnen. Ein echtes Dorf, ein Mikrokosmos, ein ländliches Leben, die Gerüche und Farben der Hügel vergaß der große, 1908 in Santo Stefano Belbo geborene Schriftsteller nie und sie tauchen oft in seinen großartigen Romanen auf. Und genau hierher, in den Schatten des Gaminella, mit Blick auf den Salto-Hügel, in die Straßen und auf die Plätze dieses letzten Zipfels der Langa, kehren jedes Jahr Männer und Frauen der Kultur zurück, um den großen Sohn dieser Hügel zu ehren: Cesare Pavese.

Dieser gebührende Akt, die Huldigung eines illustren Sohns, bezieht die ganze Gemeinschaft mit ein, allen voran die Stiftung Fondazione Cesare Pavese. Sie verbreitet und unterstreicht das menschliche und kulturelle Erbe des großen, piemontesischen Autors. Jedes Jahr werden seine Hügel zur Bühne eines bedeutenden Festivals, das dem Schriftsteller gewidmet ist, der besser als alle anderen und mit einer großen Fülle von Einzelheiten die Härte und zugleich die Schönheit dieser Orte umriss. An vier Tagen mit kulturellen Begegnungen, Debatten, Poesie- und Prosalesungen, Konzerten und Ausstellungen wechseln sich berühmte Künstler ab und erörtern den Gedanken und die Themen, die Pavese am Herzen lagen: Momente, die man mit Teilnahme und Leidenschaft erlebt, denn schon Pavese schrieb „Nicht an Tage erinnert man sich, sondern an Augenblicke“.