Die Langa des Barolo

Die Langa des Barolo

Landschaft

Die Langa des Barolo
Die berühmtesten Hügel der Langhe sind eine von Burgen verzierte Krone, in deren Mitte das kostbarste Juwel liegt: Barolo. 

Ausgangspunkt dieser langen Tour ist Grinzane Cavour mit seiner Burg, einem historischen Monument von nationaler Bedeutung. An diesem Ort weiten sich Herz und Geist und man kehrt zurück in die Vergangenheit, als Camillo Benso di Cavour hier tausende Reformen plante und von einem vereinten Italien träumte. Das Museo delle Langhe (Museum der Langhe), die erste Enoteca Regionale (Regionale Vinothek) des Piemonts (seit 1967) und das In Vigna Open Air Museum sind ein Muss.

Es geht hinauf nach Diano d’Alba, das auf 500 Meter Höhe liegt und von der Aussichtsterrasse das ganze Gebiet überblickt. Hier wird ein einzigartiger Dolcetto angebaut, der seine Qualitätsbezeichnung DOCG verdient. Ihr könnt ihn in der Cantina Comunale (Ortsvinothek) probieren. Weiter geht es nach Montelupo Albese (hier ist ein Spaziergang zwischen den Wandmalereien von Lupus in Fabula ein Muss). So wie auch das nahe gelegene Rodello liegt es am Rand des Weinbaugebiets der Langa. Über einen steilen und beinahe wilden Hang geht es hinab nach Sinio, einem weiteren mittelalterlichen Dorf mit einer Burg. 

Es geht auf den hohen Hügel von Serralunga d‘Alba. Der Ort taucht plötzlich, und mit seinem aus der Zeit gefallenen Zauber beinahe unwirklich, vor uns auf. Die hohe, mittelalterliche Festung beherrscht das aus wenigen, um die Bastionen angeordneten Häusern bestehende und noch intakte Dorf. Zu Fuß geht es durch das Stadttor und dann bummelt man staunend durch den Ort. Die Landschaft, die ihr durchquert, verdient die Anerkennung der UNESCO voll und ganz. Castelletto und Perno, kleine Ortsteile von Monforte d‘Alba, liegen auf dem anderen Hang inmitten von Burgen, romanischen Kirchen und winzigen Weilern. Unten in diesem kleinen Tal findet ihr das königliche Landgut Fontanafredda, wohin sich Vittorio Emanuele fern der Staatsgeschäfte zurückzog. In Roddino angekommen muss man innehalten und sich sattsehen an dem Ausblick über das ganze DOCG-Gebiet, das von hier ganz anders aussieht.

Dann geht es sanft hinab nach Monforte d‘Alba, eines der lebhaftesten Dörfer der ganzen Langa des Barolo. Die Altstadt ist bis ins Detail saniert und die steilen Gassen führen auf die Hügelkuppe, wo sich heute an der Stelle der Burg, von der der schöne Uhrenturm erhalten ist, ein herrliches Freilichtauditorium befindet. Hier finden im Sommer Jazz Sessions von internationalem Rang statt. Von Bedeutung ist auch das Museo Civico (Städtische Museum) „Colonnello Martina“, das von den ersten Jahren der Einheit Italiens erzählt. Im Westen Monfortes öffnet sich die Langa des Dolcetto (siehe Route Langa des Dolcetto), während man im Süden die Alta Langa des Belbo (siehe Route Alta Langa des Belbo) betritt. Die dunklen Formen des Flusses gleichen der schneeweißen Kette der Alpen.

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Die Langa des Dolcetto

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Alta Langa del Belbo

Die Alta Langa des Belbo

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Die Hälfte der Krone haben wir nun fast hinter uns. Jetzt fehlt nur noch Castiglione Falletto, ein weiteres, mit Türmen versehenes Dorf mit einer mächtigen, privaten Festung und einer leistungsfähigen örtlichen Winzergenossenschaft, und dann geht es über den berühmten Hügel Bussia hinab nach Barolo. Die Burg der Mäzenin und Philanthropin Marchesa Juliette Colbert, letzte Erbin der Dynastie der Falletti, hat mittelalterliche Formen und eine Fassade im Stil des Juvarra mit einer weiten Prunktreppe. Heute hat das futuristische Wi-Mu Museo del Vino (Wein Museum) seinen Sitz in der Burg, während sich noch vor dem Eingangsbogen zur Burg das mitreißende  Museo die Cavatappi (Museum der Korkenzieher) befindet. Es zeigt ungeahnte Kuriositäten rund um dieses unerlässliche Objekt. Und dann ist da noch die Enoteca Regionale (Regional Vinothek) del Barolo, ein weiterer weltlicher Tempel, in dem man Bacchus huldigt. Der Rest des Dorfes Barolo geht mit Leichtigkeit vom Mittelalter ins 19. Jahrhundert über, mit einer savoyischen Nonchalance gegenüber seinem heutigen Ruhm.

Wenige, enge Serpentinen führen hinauf auf den Höhenrücken zwischen Novello und La Morra, ein weiterer, beneidenswerter Aussichtsbalkon, der beinahe eben verläuft. Zuerst geht es nach Novello. Hier entdeckt ihr ein angenehmes Dorf, das sein Gleichgewicht zwischen dem Mittelalter und den barocken Formen seiner beiden Kirchen gefunden hat, über denen das neugotische Schloss, Meisterwerk des Architekten Schellino, aufragt. In der Bottega del Vino (Weinhandlung) findet ihr den Nas-cetta, eine autochthone Rebsorte, die euch verblüffen wird. Weiter geht es nach La Morra, vorbei an dem kleinen Ortsteil Vergne, mit Aussicht auf die klassischen Crus des Gebiets. Die Königin des Barolo, ist ein mittelalterliches, schachbrettartig angelegtes Dorf, das zur berühmten Piazza del Belvedere ansteigt und einen lebhaften Tourismus anzieht. Zu Fuß geht es durch die Altstadt und der Besuch der Cantina Comunale (Orstvinothek) ist ein Muss, ebenso wie die „Cappella del Barolo“, ein Werk von Tremlett und Lewis und ein fotografisches Wahrzeichen der Langhe.

Vom Ort aus geht es bequem bergab nach Cherasco (siehe Route die „geheimen“ Schätze von Cherasco), einem geschichtsträchtigen und vornehmen Städtchen, oder nach Verduno, mit seinem romantischen Belvedere und der Cantina Comunale (Ortsvinothek). Und über allem liegt der würzige Duft nach Rosen, Veilchen und Pfeffer des Pelaverga, einer weiteren, seltenen, autochthonen Rebsorte, diesmal allerdings einer roten, aromatischen. Das unterhalb gelegene, neugotische Dorf Pollenzo, mit der Università di Scienze Gastronomiche (Universität der gastronomischen Wissenscahft) und der Banca del Vino (Weinbank), ist ein Muss. 

Auf dem Rückweg liegt schließlich Roddi, dessen Burg über dem gemütlichen Dorf zu ihren Füßen thront. In der Burg befindet sich ein der Trüffel gewidmeter Bereich und eine Küche, die für Kurse und gastronomische Veranstaltung eingerichtet ist. Von Roddi aus blickt man bereits wieder auf Grinzane Cavour, dem Endpunkt unserer Route.

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Die „geheimen“ Schätze von Cherasco

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Text von Pietro Giovannini
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